Das rät Hausarzt Rainer Rink aus Rhaunen dem Medizinernachwuchs. Denn viele wüßten die Lebensqualität auf dem Land erst zu schätzen, wenn sie sich zuvor in der Stadt ausgetobt hätten. Wie kam der etablierte Neurochirurg Rink dazu, aus der Idar-Obersteiner Klinik in die Hausarzt-Praxis von Christoph Schaper einzusteigen? Die Praxisgemeinschaft Schaper und Rink bieten ein breites Spektrum an hausärztlichen Leistungen sowie viele individuelle Wahlleistungen zur gesundheitlichen Vorsorge. Wir haben ihn besucht: hier seine Geschichte und Gedanken zum Thema „Allgemeinarzt auf dem Land“.
„Jo, warum ich hier bin? Das ist schnell erzählt: ich bin ein medizinisches Eigengewächs aus Hottenbach und habe aus persönlichen Gründen die Veränderung gebraucht.“ so Rainer Rink lachend auf die Frage wie es zum Praxiseinstieg in Rhaunen kam. Ihm sei die Praxis Schaper schon lange bekannt gewesen und wie er gehört habe, daß sein Medizinerkollege einen Nachfolger suche, war „für ihn als echtes Landei“ der Entschluss klar.
Denn er habe immer schon eine Hausarztpraxis als ideales familienfreundliches Umfeld gesehen - deshalb habe er das auch für sich als Familienvater so entschieden. Denn „man hat einfach mehr Zeit daheim und ist nicht immer fremdbestimmt durch lange Schichten und Wochenend-Arbeit.“
So habe sich das Arrangement als Christoph Schapers Nachfolger angeboten, da er mit ihm eine „softe Übergabe“ der Praxis angehen könne - mittelfristig suche er aber auf jeden Fall noch einen vollen Partner, denn „Patienten sind ja genug da.“
Vorteile gegenüber der Stadt gäbe es ja schon einige - auch wenn es nicht so einfach wäre, die Städter aufs Land zu kriegen: „Die Lebensqualität auf dem Land erkennt man wohl auch erst, wenn man sich in der Stadt richtig ausgetobt hat.“ meint Rink. „Das Schöne hier ist ja: man arbeitet in seinem Traumberuf - aber hat dann tatsächlich auch frei, Feierabend und ist schnell daheim; nicht so brutto-netto-Freizeit mit Fahrerei und so weiter.“
Abgehängt von den Metropolen fühlt er sich nicht - im Gegenteil: „Für mich ist es ein Privileg, hier so zu leben. Durch Internet ist doch vieles gar nicht so sehr anders, wie in der Stadt; das sind doch alles Klischees.“
Gerade in der Corona-Zeit habe man das doch deutlich gesehen: „Hier ist die Lebensqualität, die Freiheit geblieben, manches im Alltag stellenweise sogar besser geworden. Wie unsere Ärzte-Fortbildungen, die nun meist digital stattfinden, statt mit zeitaufwändigen Reisen. Ich hoffe, dass das noch mehr meiner Stadt- und Klinik-Kollegen erkennen.“
Gerade die „Rückläufer“ mit Bezug zur Region oder Quereinsteiger gälte es deshalb gezielt anzusprechen. „Da wären doch gerade Anästhesisten im mittleren Alter und Ärzte in der Weiterbildung ideale Kandidaten?“ Vielleicht müsste man da noch mehr an diese Gruppe gehen, statt nur an Jungmediziner. Derzeit gäbe es in der Region 20 Nachwuchs-Mediziner - natürlich sei es wichtig im Netzwerk, durch Famulaturen und Praktika Bindungen herzustellen. „Aber hier muss jemand auch seßhaft werden wollen - das kann man auch durch Landarzt-Quoten im Studium nicht erzwingen.“
Aus eigener Erfahrung weiß er, daß man irgendwann feststellt, daß „der Klinik-Alltag echt viel Energie und Lebenszeit kostet.“ Seinen Entschluss in die Hausarzt-Praxis zu wechseln, hat Rink deshalb nie bereut: „Jeder einzelne Tag ist vielfältig und nie langweilig - mit ganz unterschiedlichen Menschen und Persönlichkeiten.“
Sein Hausarzt-Alltag in einem Satz? „Das Schöne:: man kann jeden Tag jemanden helfen.“
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