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Gemeinschaftspraxis: 5 Tipps zur Gründung


Wer als Allgemeinarzt eine eigene Arztpraxis führen möchte, macht das immer seltener alleine: die Gemeinschaftspraxis wird immer mehr zum Erfolgsmodell. Erfolgreich und erfüllt statt Einzelkämpfer - auf was kommt es dabei an? Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.


Gemeinschaftspraxis als Alternative: selbständig sein – aber nicht alleine

So verlockend die Vorstellung von selbstständigem Arbeiten auch ist – auch Zweifel stehen im Raum: Bin ich der Verantwortung für Praxis und Personal gewachsen? Habe ich als selbstständiger Arzt noch genug Zeit für meine Familie und Privatleben?

In der Gemeinschaftspraxis sind mehrere Ärzte Chefs und zahlen die Kosten und Gehälter ihrer Angestellten gemeinsam. Was danach vom Ertrag der Praxis übrig bleibt, wird geteilt – und zwar nach einem vertraglich festgelegten Schlüssel. Oft ist der Start in einem Zweierteam am einfachsten.

Hier die Schritte zur erfolgreichen Gründung:


1. Die Wahl des Partners

Vorab: Den idealen Partner gibt es nicht. Wichtig ist der Entschluss, den Schritt zu tun – fast wie bei einer Ehe gilt es "in guten und in schlechten Zeiten“ zusammenzuhalten. Dabei ist der beste Kumpel oder die beste Freundin nicht unbedingt der beste Praxispartner – denn wo sich Geschäft und Freundschaft vermischen, kommt es leichter zu Konflikten. Vielleicht ist ein engagierter Kollege die bessere Wahl? Wägen Sie in Ruhe ab.


2. Gemeinsame Wertvorstellungen

Das Fundament für eine Gemeinschaftspraxis ist die grundsätzliche Sicht der Dinge: finanziell, fachlich und generell. Darüber sollte man sich schon im Vorfeld der Gründung ausführlich unterhalten:

  • Wieviel Geld möchten die Partner jeweils verdienen?

  • Wie viele Stunden möchten sie pro Woche arbeiten?

  • Wie teuer und aufwändig ist der private Lebensstil?

  • Wie viel Einfluss haben eventuelle Ehepartner?

  • Wer macht die Verwaltung (einer für beide oder jeder teilweise)?

  • Wie groß ist die Bereitschaft, an den Wochenenden oder in der Freizeit zu arbeiten?

  • Wie wichtig sind Pünktlichkeit und Ordnung?

  • Welchen Führungsstil bevorzugen die Partner (autoritär-hierarchisch oder lockeres Team)?

  • Ausrichtung der Praxis (klassisch, alternativmedizinisch etc)


3. „Bewerbungsgespräch“ spielen

Auch wenn man sich schon gut kennt: Potentielle Praxispartner sollten sich gegenseitig beieinander „bewerben“. Also die Zeugnisse des jeweils anderen lesen, in einem Gespräch die Stärken und Schwächen des anderen kennenlernen und eventuell auch mit ehemaligen Kollegen sprechen. So bekommt man schon im Vorfeld einen Eindruck von der Person, mit der man künftig eng zusammenarbeiten wird. Denn: Wenn die Interessen der potentiellen Partner nicht zusammenpassen, ist Ärger vorprogrammiert.



4. Organisatorisch gut aufstellen

Für das organisatorische Fundament der Praxis muss es einen Gesellschaftervertrag geben: Dabei sollte man sich unbedingt von einer Kanzlei beraten lassen, die ausreichend Erfahrung mit Verträgen für Arztpraxen hat, denn im Vertrag müssen dringend auch unangenehme Themen aufgegriffen werden:

  • Was passiert bei der Auflösung der Praxis?

  • Was passiert, wenn einer der Partner stirbt?

  • Was passiert, wenn sich einer der Partner scheiden lässt?

  • Über wieviel Geld darf jeder einzeln verfügen?

  • Wie viel Urlaub möchten die Partner haben?

  • Wie oft soll es Teambesprechungen geben?

  • Wie viele Stunden arbeitet jeder pro Woche?

  • Worauf legen die Partner bei der Personalführung wert?

  • Was passiert, wenn einer wesentlich mehr Scheine hat?

  • Wie ist die Verwaltungszeit geregelt?


5. Die „Zukunfts-Landkarte“

Eine gemeinsame Zukunftsperspektive ist wichtig; nicht zuletzt auch aus wirtschaftlicher Sicht. Sinnvoll ist dabei für die ersten fünf Jahre zu planen:

  • Wie sieht die persönliche bzw familäre Planung aus?

  • Sollen weitere Kollegen, Fachärzte eingebunden werden?

  • Gibt es einen Businessplan?

  • Werden Fördermöglichkeiten angestrebt?


So lassen sich schon im Vorfeld viele Fragen klären und Unsicherheiten beseitigen. Grade, was auch vertraglich, bzw schriftlich festgelegt werden kann, gibt Sicherheit für die gemeinsame Praxisgründung - auch im Hinblick auf weitere Kollegen, die vielleicht später noch dazukommen.


Gerne sprechen wir mit Ihnen über Ihre Vorstellungen und erarbeiten mit Ihnen ein massgeschneidertes Modell. Wir würden uns freuen, Sie für unsere Verbandsgemeinde zu begeistern!

Ihre Ansprechpartnerin zu allen Fragen in der VG Herrstein-Rhaunen:

Hotline: 06785 79 1108

m.hoffmann-schmidt@vg-herrstein.de


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